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Alltags-Geschichten
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SAND
(Juli 2016)

- in den Schuhen
- in den Socken
- zwischen den Zehen und unter den Zehennägeln
- in den Umschlägen der hochgekrempelten Hose
- in der Unterhose
- zwischen den Brüsten
- unter den Fingernägeln und zwischen den Fingern
- in den Jackentaschen
- an feinsten Körperhärchen klebend
- in den Nasenlöchern
- in den Ohren
- auf den Wangenknochen
- auf der Brille
- in den Falten des Kopftuchs und in den Haaren
- selbst zwischen den Zähnen knirscht er

Feinster weißer Sand, den der Wind verteilt, zu Hügeln auftürmt und in den er Rillenmuster zeichnet. Manchmal kommt der Eindruck eines Sandsturms auf und die Ahnung von Wüste. Und trotzdem oder gerade deswegen treibt es uns hinaus in diese ungestüme Natur. 

Ich habe eine Baumwollmütze gekauft – Anfang Juli – verrückt, aber äußerst nützlich! Wir gehen barfuß durch Dünen, Schlick und Sand. Wir weichen über Muschelschalen balancierend den lila Quallenaugen aus. Wir kommen an Vogelkolonien vorbei, wo die Altvögel mit Argusaugen über ihre Küken wachen und kreischend über uns kreisen. Seit wir einen Naturführer gekauft haben, weiß ich, dass es nicht nur Möwen gibt, sondern sehr viele Arten davon. Manche kann ich sogar schon auseinanderhalten. Aber nicht nur Möwen, auch Eiderenten, Kormorane, Graugänse und Austernfischer bevölkern den Strand. Mal ganz abgesehen von den Vögeln, deren Namen ich noch nicht ermitteln konnte. Strandrosen und Strandflieder blühen um die Wette, dazwischen Veilchen und die silbrigen Büsche des Strandwermuts. 

Wenn wir zurückkommen von unseren Exkursionen hinterlassen wir beim Ausziehen Sandhäufchen auf den Fliesen. Amrum lässt grüßen …

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