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Herta Maria Witzemann
*10. Dezember 1918 Dornbirn, Vorarlberg, Österreich
+8. März 1999 Stuttgart
Professorin, Innenarchitektin, Möbeldesignerin, Autorin
Herta-Maria Witzemann erhielt von 1924 bis 1937 an der Grundschule und am Realgymnasium in Reutlingen ihre Schulbildung. Nach einem Schreinerpraktikum studierte sie von 1938 bis 1940 an der Kunstgewerbeschule in Wien in der Fachklasse für Architektur und industrielle Entwürfe bei Haerdtl und danach an der Akademie für Angewandte Kunst in München bei Buchner und Hillerbrand. Ihre Studien schloss sie mit einem Diplom ab. Danach war sie Assistentin in der Fachklasse von Haerdtl in Wien und Mitarbeiterin im Atelier Haerdtls.
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete sie vier Jahre in
bekannten Stuttgarter Architekturbüros. Danach begann eine Zeit der
selbständigen Tätigkeit als Innenarchitektin und Möbeldesignerin, in
der sie neben Privataufträgen und Aufträgen aus dem Bereich der
Industrie auch die Raumgestaltung öffentlicher Gebäude übernahm, so die
Rathäuser in Reutlingen, Pforzheim, Gerlingen, Bietigheim, Dürrheim
und St. Georgen, die Rundfunk- und Fernsehstudios für den Süddeutschen
Rundfunk in Stuttgart, die Kurhäuser der Bäder Krotzingen, Dürrheim und
Buchau, mehrere Verwaltungsgebäude, das Spielkasino und Kurhaus
Baden-Baden, das Wilhelmspalais, das Neue Schloss und der Landtag von
Baden-Württemberg in Stuttgart, die Restaurants des Stuttgarter und
Mannheimer Fernsehturms, Umbau und Einrichtung des Kanzlerbungalows in
Bonn sowie das Gästehaus der Bundesrepublik auf dem Petersberg in Bonn.
Darüber hinaus entwickelte sie Serienmöbel für etwa zehn zum
Teil über Europa hinaus bekannte Firmen wie Knoll-International,
Thonet, Erwin Behr und Heal's London. Im In- und Ausland gestaltete sie
sieben Ausstellungen, so 1957 auf der Interbau in Berlin, der
Triennale in Mailand, für die sie eine Silbermedaille erhielt, 1958 auf
der Weltausstellung in Brüssel, in London und in Venedig.
1952 übernahm sie die Leitung der Klasse für Innenarchitektur und
Möbelbau an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
und wurde 1961 zur Professorin dorthin berufen. Ihrer Initiative ist
die Einführung des Diplomabschlusses für Innenarchitekten an der
Stuttgarter Kunstakademie zu verdanken, den es bis dahin an keiner
Hochschule in der Bundesrepublik gab und der für andere Hochschulen
Modellcharakter hatte. Neben all diesen vielseitigen Tätigkeiten
verfasste sie Aufsätze und Bücher zu Fragen der Innenarchitektur, die
zusammen mit ihren Arbeiten einen Beitrag zur Wohnkultur bis heute
darstellen. 1985 wurde sie emeritiert.
Sie wirkte mit Engagement als Vorsitzende des Landesverbandes
des Bundes Deutscher Innenarchitekten, der es sich zum Ziel gesetzt
hatte, der Innenarchitektur ein gleichberechtigtes Wirkungsfeld neben
der Architektur zu eröffnen. Von 1972 bis 1977 war sie Päsidentin des
Bundes Deutscher Innenarchitekten. Sie erfüllte dieses Amt mit der ihr
eigenen Energie und wurde dafür mit der Ehrenpräsidentenschaft dieser
Vereinigung geehrt.
Herta-Maria Witzemann wurde 1978 mit der Verdienstmedaille des
Landes Baden-Württemberg und 1980 mit dem Verdienstkreuz am Bande des
Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeichnet. 1985 erhielt sie das
Verdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland.
Der Herta-Maria-Witzemann-Preis wurde von Brunhilde Wachter im Gedenken an ihre Schwester und deren Leistungen für die Akademie gestiftet.
Quellen:
Wikipedia (Text)
Frauen Aktiv Baden-Württemberg (Foto)
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