Weil der November hierzulande meist trübe ist und im Süden doch eher die Sonne scheint, ist eine Reise in den Süden genau das, was unsereiner im November braucht.
Als es in der Nacht zum 6. November auch noch Neuschnee gab, fuhren wir kurz entschlossen los. Ein Quartier gab es im Casa del Vallone in Amantea. Das Haus liegt an einem Hang, etwa 230 Meter über dem Meer, inmitten eines liebevoll angelegten Gartens mit den verschiedensten Pflanzen. Der Padrone di Casa bot uns gleich bei der Ankunft frisch geerntete Granatäpfel vom Garten an. Ein Genuss!
Wir hatten, bis auf den Tag, an dem es ununterbrochen regnete, Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad. Wetter für kurzärmeliges T-Shirt und Sandalen. Die Kalabresen sahen das natürlich ganz anders. Sie brauchten gefütterte Stiefel und wattierte Jacken. Den Strand hatten wir meistens für uns allein. Das Tyrrhenische Meer lud bei etwa 20° Wassertemperatur zum Bade.
In der örtlichen Markthalle gab es täglich frisches Gemüse von den Bauern. Die Clementinen und Mandarinen waren reif. Fangfrischer Fisch war auch zu haben. Eine ältere Frau verkaufte ihn ab Handkarren vor der Markthalle.
Der freche Kater und seine drei Damen belagerten unsere Küchentür. Nach zwei Tagen hatten sie uns soweit. Wir ergaben uns und besorgten Katzenfutter.
Wir erkundeten die Umgebung zu Fuß. Auch für die drei Kilometer bis zum Strand brauchten wir kein Auto, denn der Verkehr auf der Zufahrtsstraße tendierte gegen null. Nur Leute, die ihre Gemüsefelder bestellten, waren unterwegs.
Zweimal im Jahr geht die Sonne in Amantea an wenigen Tagen hinter dem etwa 80 km entfernten Stromboli unter - im Januar und im November. Ein schönes Schauspiel. Schade, dass bei unserem Aufenthalt meistens auch Wolken mit im Spiel waren.
10 Tage ohne Radio, Fernseher, Internet, Autotouren, Besichtigungen und Verpflichtungen …
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